09 Juli, 2024
Am 9. Juli wurden wir zu einem verstiegenen Mountainbiker gerufen. Er gab an mit dem E-Bike nach Navi gefahren zu sein, jetzt steckte er im steilen, ausgesetzten Gelände fest und kann sich nicht mehr bergab oder bergauf begeben. Der Rettungsaktion dauerte 3h. Der Radfahrer fuhr mit seinem E-Bike so weit in steiles, ausgesetztes Gelände, bis es bergab nicht mehr weiterging, schildert Lenz Haberle, Sprecher der Bergwacht Schliersee. Weil das Rad für eine Umkehr bergauf aber zu schwer war, wählte der Mann den Notruf. Es folgte eine dreistündige Rettungsaktion – und eine Privatrechnung. Bei seiner Tour, die ihn zuerst in entgegengesetzter Richtung schon auf die Brecherspitz und die Firstalm geführt hatte, verließ sich der Mann laut Haberle vollständig auf sein am Lenker befestigtes Navigationsgerät. Und das hatte eine „völlig absurde“ Route vorgeschlagen, stellt der Bergretter fest. Vom Stümpfling aus sollte es über den Roßkopf oberhalb des Grünsees weiter zum Rotkopf in Richtung des Stolzenbergs gehen. „Kurz vor dem Rotkopf hat er sich dann verfranst“, sagt Haberle. Auf der Route habe der Mann unter anderem einen nur 20 Zentimeter breiten Höhenweg passiert. „Die Strecke ist mit dem Rad nicht mal schiebbar“, sagt der Sprecher. Richtigerweise habe das auch der Mountainbiker erkannt, nachdem er in steiles Absturzgelände gerutscht war. In dem unwegsamen Gelände geht es teilweise gefährlich nach unten, Haberle spricht von 200 bis 300 Höhenmeter, die der Mountainbiker hätte abstürzen können. Auf den Notruf hin, der um 14.53 Uhr einging, machten sich schließlich vier Männer der Bergwacht Schliersee mit einem All-Terrain-Vehicle (ATV) auf den Weg. Trotz der eingespielten Karten der Leitstelle und einer Ortungsplattform konnten die Retter den Mann zunächst aber nicht finden. Einer der Bergretter machte sich deshalb zu Fuß auf in Richtung Grünsee, wo er nach eineinhalb Stunden per Rufzeichen mit dem mit einer Trillerpfeife ausgestatteten Mountainbiker Kontakt aufnehmen konnte. Parallel dazu hatte sich laut Haberle schon ein Fahrzeug mit zwei weiteren Bergrettern über den Stümpfling auf die Suche gemacht. Letztlich schaffte es aber der erste Helfer am Einsatzort zusammen mit dem Radler, dessen schweres E-Mountainbike wieder zurück auf den Steig und von dort über die Stümpflingbahn ins Tal zu bekommen. Näheres findet Ihr online beim Miesbacher Merkur .